Wie es anfängt, wie fängt es an?
Alles fing damit an, dass ich alt wurde. Dass ich alt geworden war, und es nicht bemerkt hatte. Wie alt, wie weiß der Bart, wie steif die Knochen. Und wie weit entfernt die Lust zu leben. Wie weit zurückgewichen alles, was mir mal wichtig war.
Und da hab ich nachgedacht. Was war denn wichtig? Und wann war es wichtig? Für mich - für andere.
Jetzt geht es weiter
ORTBURG
Unter mir rast ein Zug hindurch. Ein ICE auf dem Weg vom Ruhrgebiet nach Bremen. Ich stehe auf der Brücke über die Bahnlinie Bremen – Osnabrück in Lausen. Viele Geleise sind zu sehen. Lausen gehört zu Werte. Und ein Teil von Werte ist Kirchwerte: vor vielen Jahren ein ganz großer Güterverschiebebahnhof. Hier wurden die Kohlen- und Erzzüge neu zusammengestellt in Richtung Bremen, Hamburg oder Westdeutschland.
Das ist alles schon lange her. Heute ist hier ein ganz normaler Haltepunkt. Aber immer noch wohnen viele Leute von der Bahn hier. In kleinen Ortsteilen, die Siedlungen genannt werden. Ich bin keiner von der Bahn, wohne aber in einer solchen Siedlung.
In meiner Vorstellung sind Siedler die Menschen, die den Wilden Westen erobert haben. Die Pioniere des Neunzehnten Jahrhunderts. Natürlich entspringt diese Vorstellung nicht eigenen Erlebnissen, es sind Erinnerungen an Wildwestfilme der fünfziger Jahre: also beinahe eigene Erinnerungen. Wir haben als Jungs diese Filme immer nachgespielt. Mal als Cowboy, mal als Indianer.
Aufgewachsen bin ich in Ortburg, sieben Kilometer von hier. Ortburg war viel schöner als Werte. Ist es heute noch: Ein Dorf mit achthundert Einwohnern. Verstreute Bauernhöfe, eine Windmühle, im Ortskern zwei Kneipen. Gelegen am Geestrand. Ein Teil des Ortes ist hügelig mit sanften Buckeln. Darauf kleine Kiefernwälder, abwechselnd mit Äckern und Buschreihen, die im Süden an ein großes Waldgebiet angrenzen Die tief gelegene Bruchlandschaft im Osten gehört schon zur Wesermarsch. Dazwischen das Dorf.
Und da hab ich nachgedacht. Was war denn wichtig? Und wann war es wichtig? Für mich - für andere.
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ORTBURG
Unter mir rast ein Zug hindurch. Ein ICE auf dem Weg vom Ruhrgebiet nach Bremen. Ich stehe auf der Brücke über die Bahnlinie Bremen – Osnabrück in Lausen. Viele Geleise sind zu sehen. Lausen gehört zu Werte. Und ein Teil von Werte ist Kirchwerte: vor vielen Jahren ein ganz großer Güterverschiebebahnhof. Hier wurden die Kohlen- und Erzzüge neu zusammengestellt in Richtung Bremen, Hamburg oder Westdeutschland.
Das ist alles schon lange her. Heute ist hier ein ganz normaler Haltepunkt. Aber immer noch wohnen viele Leute von der Bahn hier. In kleinen Ortsteilen, die Siedlungen genannt werden. Ich bin keiner von der Bahn, wohne aber in einer solchen Siedlung.
In meiner Vorstellung sind Siedler die Menschen, die den Wilden Westen erobert haben. Die Pioniere des Neunzehnten Jahrhunderts. Natürlich entspringt diese Vorstellung nicht eigenen Erlebnissen, es sind Erinnerungen an Wildwestfilme der fünfziger Jahre: also beinahe eigene Erinnerungen. Wir haben als Jungs diese Filme immer nachgespielt. Mal als Cowboy, mal als Indianer.
Aufgewachsen bin ich in Ortburg, sieben Kilometer von hier. Ortburg war viel schöner als Werte. Ist es heute noch: Ein Dorf mit achthundert Einwohnern. Verstreute Bauernhöfe, eine Windmühle, im Ortskern zwei Kneipen. Gelegen am Geestrand. Ein Teil des Ortes ist hügelig mit sanften Buckeln. Darauf kleine Kiefernwälder, abwechselnd mit Äckern und Buschreihen, die im Süden an ein großes Waldgebiet angrenzen Die tief gelegene Bruchlandschaft im Osten gehört schon zur Wesermarsch. Dazwischen das Dorf.
Heinrich Dreigin - 19. Mär, 17:54